TeilnehmerInnen

Bei unserem ersten geplanten Workshop (10. April 2021) sind die folgenden führenden ForscherInnen beteiligt:

Prof. Michael Gordin

Michael D. Gordin ist Professor für moderne und zeitgenössische Geschichte und Direktor der Society of Fellows in the Liberal Arts an der Princeton University. Er promovierte 2001 an der Harvard University, wurde 2011 zum Guggenheim Fellow ernannt und 2019 zum Mitglied der Leopoldina gewählt, der Nationalen Akademie der Wissenschaften in Deutschland. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Geschichte der modernen Naturwissenschaften sowie in der russischen, europäischen und amerikanischen Geschichte. Er publizierte zu einer Vielzahl von Themen, etwa zur Einführung der Wissenschaft in Russland im frühen 18. Jahrhundert, zur Geschichte der biologischen Kriegsführung in der späten Sowjetzeit, zur Beziehung zwischen russischer Literatur und Wissenschaft sowie zu Dmitrij I. Mendeleev. Derzeit arbeitet Professor Gordin an zwei Buchprojekten: On the Fringe: Where Science Meets Pseudoscience wird im Frühjahr 2021 bei Oxford University Press erscheinen. Das zweite Buch handelt von der Geschichte der globalen Wissenschaft nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion.

Relevante Publikationen:

 

Dr. Spencer Hawkins

Spencer Hawkins ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Als Teil seiner Doktorarbeit hat er eine historisch-kritische Übersetzung von Hans Blumenbergs Das Lachen der Thrakerin ins Englische angefertigt (The Laughter of the Thracian Woman, Bloomsbury 2015). In seiner Forschung befasst er sich mit translationswissenschaftlichen, komparatistischen und kulturwissenschaftlichen Themen. Derzeit schreibt er an einem Buch zur Geschichte der Übersetzung deutschsprachiger philosophischer Texte ins Englische. In seinen jüngsten Arbeiten beschäftigt er sich zudem mit der Entwicklung des Englischen zur lingua franca in den Wissenschaften sowie mit der Selbstübersetzung emigrierter WissenschaftlerInnen aus Zentraleuropa in den englischsprachigen Raum.

Relevante Publikationen:

 

Prof. Lavinia Heller

Lavinia Heller ist Professorin für Translationswissenschaft am Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ihre Forschungsinteressen liegen in der translationswissenschaftlichen Theorie- und Begriffsbildung, der Sprach- und Kulturgebundenheit translationswissenschaftlicher Denktraditionen, der Übersetzungsgeschichte, der Übersetzung philosophischer und wissenschaftlicher Texte und der interkulturellen Kommunikation in modernen Gesellschaften.

 

Relevante Publikationen:

  • „Theoretische Überlegungen zum Verhältnis von Übersetzung(swissenschaft) und Geschichte“. In Politiken der Translation in Italien. Wegmarken einer deutsch-italienischen Übersetzungsgeschichte vom Risorgimento bis zum Faschismus. Hrsg. von L. Heller, A. Gipper und R. Lukenda. Stuttgart: Steiner Verlag (Studien zur Übersetzungsgeschichte 2), im Druck.
  • Translaboration as legitimizing strategy of philosophical translation“. In Target 32, Nr. 2 (special issue Translaboration: Exploring Collaboration in Translation and Translation in Collaboration), 2020, 239–260.
  • Heller, Lavinia und Andreas Gipper. „Philosophie und Übersetzung“. In Kants Schriften in Übersetzungen (Sonderheft 15 des Archivs für Begriffsgeschichte). Hrsg. von Gisela Schlüter. Hamburg: Felix Meiner Verlag, 2020, 723–747.
  • „Where does philosophy take place in translation? Reflections on the relevance of microstructural translation units within philosophical discourse“. In Chronotopos 2019, 147–172.
  • „Philosophen übersetzen – Schleiermachers Platon und Marinis Heidegger. Zur Genese von Methoden philosophischer Übersetzung“. In Über-Setzen. Sprachendiversität und interkulturelle Hermeneutik. Hrsg. von Gabriele Münnix. Freiburg: Karl Alber, 2017, 253–275.
  • „Heidegger (wieder) in Italien. Philosophische Translationsprozesse und Besitzansprüche auf einen Denker“. In Zibaldone – Zeitschrift für italienische Kultur der Gegenwart. Themenheft Übersetzungsland Italien 2015, 93–108.

 

Dr. Annett Jubara

Annett Jubara lehrt am Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sie erhielt 1988 ihren Abschluss als Diplom-Philosophin und Diplom-Lehrerin für Philosophie in Rostow-am-Don (UdSSR). Von 1996 bis 1999 war sie Mitarbeiterin der Berliner Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e. V. (Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft) und hat zu Geschlechtertheorien im Kontext der symbolistischen russischen Literatur gearbeitet. Im Jahr 1997 wurde sie an der Freien Universität Berlin mit einer Dissertation über „Die Philosophie des Mythos von Aleksej Losev im Kontext 'Russischer Philosophie'“ promoviert. Aktuell beteiligt sie sich aktiv an verschiedenen Projekten, etwa dem Märchenprojekt „Aller guten Dinge sind dreizehn: Relaisübersetzung von Märchen“ (2017–2019) und am „Germersheimer Übersetzerlexikon“ (seit 2015).

Relevante Publikationen:

  • „Philosophie als Translation.“ In Kultur und Übersetzung. Hrsg. von Lavinia Heller, transcript-Verlag, 2017, 215–34.
  • „Mikhail Lifshits and the fate of Hegelianism in the 20th century.“ In Studies in East European Thought 68, Nr. 4, 2016, 307–318.
  • „Perevod very v znanie. Zizn‘ Iisusa D.F. Straussa v kontekste razvitija gegel’janstva” [Zur Übersetzung von Glauben in Wissen: „Das Leben Jesu“ von D. F. Strauss im Kontext der historischen Entwicklung des Hegelianismus]. In Filosofija Gegelja: Novye perevody, issledovanija, kommentarii, Moskva 2014, 84–102.
  • „Gottmenschentum und Menschgottum. Zur Übersetzung zweier religiös-philosophischer Konzepte aus dem Russischen ins Deutsche.“ In Translationswissenschaftliches Kolloquium II. Beiträge zur Übersetzungs- und Dolmetschwissenschaft (Köln/Germersheim), Frankfurt a. M. usw.: Peter Lang, 2012, 9–28.
  • Die Philosophie des Mythos von Aleksej Losev im Kontext “Russischer Philosophie.” Philosophische und soziologische Veröffentlichungen der Freien Universität Berlin. vol. 30. Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2000.
  • „Fedor Stepun und die Philosophie des russischen Symbolismus.“ In Differenz und Integration: Die Zukunft moderner Gesellschaften. Hrsg. von Karl-Siegbert Rehberg, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 1997, 884–887.

 

Prof. Judith Kasper

Judith Kasper ist Professorin für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Sie studierte in Nizza, Göttingen und Freiburg Germanistik und Romanistik und promovierte 2001 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit einer Arbeit über „Sprachen des Vergessens: Proust, Perec und Barthes zwischen Verlust und Eingedenken“, sowie 2007 im Fach Philosophie an der Universität Verona mit der Arbeit „Trauma e nostalgia. Per una lettura del concetto di Heimat“. 2015 wurde sie mit der Arbeit „Der traumatisierte Raum. Insistenz, Inschrift, Montage bei Freud, Levi, Kertész, Sebald und Dante“ an der Universität Potsdam habilitiert. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Literaturtheorie und Ästhetik, Trauma-Theorien und Holocaust-Studies, Philologie und Psychoanalyse sowie Lyriktheorien.

Relevante Publikationen:

 

Prof. Clemens Knobloch

Nach dem Studium der Germanistik und der Kommunikationswissenschaft in Bonn und Essen wurde Clemens Knobloch 1978/79 in Essen mit einer kommunikationswissenschaftlichen Dissertation promoviert. Nach seiner Promotion wechselte er 1980 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universität (GH) Siegen, wo er sich 1986/87 mit einer Arbeit über die Geschichte der deutschen Sprachpsychologie habilitierte. Seit 1991 ist Clemens Knobloch Professor am Fachbereich Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften der Universität Siegen, wo er am 1. April 2016 emeritiert wurde. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der Sprachwissenschaft, öffentliche und politische Kommunikation, Sprachpsychologie, Spracherwerb, Sprachtheorie und deutsche Grammatik.

Relevante Publikationen:

 

PD Fabian Link

Fabian Link studierte an der Universität Basel Allgemeine Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit, Ethnologie und Klassische Archäologie. Zwischen 2009 und 2012 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im durch den Schweizer Nationalfonds geförderten Forschungsprojekt „Burgenforschung 1933–1945. Geschichte einer Disziplin in Deutschland“. 2012 wurde er an der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Basel promoviert. Seit November 2012 ist er Akademischer Rat auf Zeit am Historischen Seminar der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Von 2012 bis 2018 war Fabian Link wissenschaftlicher Assistent bei der von Moritz Epple geleiteten Arbeitsgruppe Wissenschaftsgeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, wo er sich 2019 mit einer Arbeit über die Geschichte der Sozialwissenschaften im Westdeutschland des frühen Kalten Krieges habilitierte. Derzeit vertritt er Prof. Dr. Volker Remmert, Lehrstuhl für Wissenschafts- und Technikgeschichte, am Historischen Seminar der Universität Wuppertal. Seine Forschungsinteressen liegen in der Intellektuellen- und Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts, mit Schwerpunkt auf dem Nationalsozialismus und dem Kalten Krieg, sowie in Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft.

Relevante Publikationen:

  • „Norbert Elias’s Struggle to ‘Civilise’ Translators: On Elias’s Frustrations with Being Translated and Interpreted“. In Circulation of Academic Thought – Rethinking Translation in the Academic Field. Hrsg. von Raphael Y. Schögler, Berlin u. a. 2019, 161–183.
  • Färber, Roland und Fabian Link (Hrsg.). Die Altertumswissenschaften an der Universität Frankfurt 1914–1950. Studien und Dokumente. Basel 2019.
  • Dörk, Uwe und Fabian Link (Hrsg.). Geschichte der Sozialwissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert: Idiome – Praktiken – Strukturen. Sozialwissenschaftliche Schriften, Bd. 51. Berlin 2019.
  • „Sozialwissenschaften im Kalten Krieg: Mathematisierung, Demokratisierung und Politikberatung“. In H-Soz-Kult, 15.05.2018. Nochmals publiziert in Soziopolis, 13.06.2018.
  • „Theoretische Übersetzungsprobleme und transatlantische Methodenerweiterung. Epistemischer Wandel in der Wissenschaftskultur des Instituts für Sozialforschung von 1930 bis in die späten 1950er Jahre.“ In Kultur und Übersetzung. Studien zu einem begrifflichen Verhältnis (Interkulturalität. Studien zu Sprache, Literatur und Gesellschaft). (Hrsg.) Lavinia Heller, Bielefeld 2017, 167214.
  • Burgen und Burgenforschung im Nationalsozialismus. Wissenschaft und Weltanschauung 1933–1945. Köln/Weimar/Wien 2014.

Prof. Friedrich Stadler

Friedrich Stadler studierte Philosophie, Psychologie, Pädagogik und Geschichte an den Universitäten Graz und Salzburg, wo er 1977 den Mag. phil. und 1982 den Dr. phil. erwarb. Von 1989 bis 2018 lehrte er an der Universität Wien. Im Jahre 1991 gründete er das Institut Wiener Kreis, das 2011 von der Universität Wien übernommen wurde. 1994 habilitierte sich Stadler für Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftstheorie an der Universität Wien, wo er 1997 zum außerordentlichen Professor ernannt wurde. Von 2008 bis 2016 war Stadler dort Professor für History and Philosophy of Science. Von 2001 bis 2018 leitete er die Summer School “Scientific World Conceptions“. Er war Initiator und Koordinator des laufenden Master Studiums „History and Philosophy of Science“ und Mitglied des entsprechenden FWF- Doktoratsprogramms. 2014 erhielt er das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich 2016 die Jan Patočka Medaille der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, 2017 die George Sarton Medaille für Wissenschaftsgeschichte der Universität Ghent. Gastprofessuren in Deutschland, USA, Finnland. Stadler war Präsident der European Philosophy of Science Association (EPSA) und der Österreichischen Ludwig Wittgenstein Gesellschaft. Derzeit ist Stadler Permanent Fellow des Institut Wiener Kreis und Mitglied der Kommission für Geschichte und Philosophie der Wissenschaften der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Zu Stadlers Forschungsschwerpunkten zählen die moderne Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftstheorie; die Geschichte, Theorie und Methodologie der Kulturwissenschaften; die Kultur- und Geistesgeschichte mit einem Fokus auf die deutschsprachige Wissenschaftsmigration im 20. Jahrhundert, sowie die Geschichte der Univ. Wien.

Relevante Publikationen:

  • Stadler, Friedrich "Der Wiener Kreis" In Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur, Dan Diner (Hrsg.): Band 6. J.B. Stuttgart; Weimar: Metzler Verlag, 2015.
  • Christoph Limbeck-Lilienau und Friedrich Stadler, Der Wiener Kreis. Texte und Bilder zum Logischen Empirismus. Wien-Münster: LIT Verlag, 2015.
  • Stadler, Friedrich (Hrsg.) Vertreibung, Transformation Und Rückkehr Der Wissenschaftstheorie: Am Beispiel Von Rudolf Carnap Und Wolfgang Stegmüller. Mit Einem Manuskript Von Paul Feyerabend Über "Die Dogmen Des Logischen Empirismus" Aus Dem Nachlass. Wien: LIT-Verlag, 2010.
  • Stadler, Friedrich, (Hrsg.) Kontinuität und Bruch: 1938, 1945, 1955 ; Beiträge zur österreichischen Kultur- und Wissenschaftsgeschichte. Münster: LIT-Verl, 2004.
  • Stadler, Friedrich, (Hrsg.) Vertriebene Vernunft: Emigration und Exil österreichischer Wissenschaft, 1930 - 1940.  Münster: LIT-Verlag, 2004.
  • Stadler, Friedrich. The Vienna Circle: Studies in the Origins, Development and Influence of Logical Empiricism. English ed. Wien, New York: Springer, 2001. 2.Aufl. 2015.
  • Stadler, Friedrich. Studien zum Wiener Kreis: Ursprung, Entwicklung und Wirkung des Logischen Empirismus im Kontext. Frankfurt/M. Suhrkamp, 1997. 2.Aufl.2015.
  • Reihen-Hrsg.: Vienna Circle Institute Yearbook (Springer); Vienna Circle Institute Library (Springer); Veröffentlichungen des Institut Wiener Kreis (Springer); Moritz Schlick Gesamtausgabe (Springer, mit H.-J. Wendel); Ernst Mach Studienausgabe (Xenomoi); Emigration–Exil-Kontinuität. Schriften zur zeitgeschichtlichen Kultur- und Wissenschaftsforschung. LIT Verlag.

 

Prof. Sigrid Weigel

Sigrid Weigel ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin. Mit einer Arbeit zur „Flugschriftenliteratur 1848 in Berlin“ promovierte Sigrid Weigel 1977 am Literaturwissenschaftlichen Seminar der Universität Hamburg, von dem sie 1984 als Professorin berufen wurde. 1990 wechselte Sigrid Weigel in den Vorstand des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen, wo sie eine Gruppe zur "Topographie der Geschlechter" leitete, die im Folgenden zur Etablierung der Kulturwissenschaften an deutschen Universitäten beitragen sollte. 1993 erhielt sie den Ruf auf eine Professur für Literaturwissenschaft am Deutschen Seminar der Universität Zürich. Von 1999 bis 2015 fungierte Sigrid Weigel als Direktorin des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZfL) und als Professorin an der Technischen Universität Berlin. 2016 wurde Sigrid Weigel für ihr Lebenswerk mit dem Aby Warburg-Preis des Hamburger Senats ausgezeichnet. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Beziehung zwischen Wissenschaft und Literatur, der Kulturgeschichte der Wissenschaft sowie in der europäischen Literatur und Kultur, hier insbesondere auf den Arbeiten von Heinrich Heine, Ingeborg Bachmann, Hannah Arendt, Aby Warburg und Walter Benjamin. Im Zuge ihrer Beschäftigung mit Hannah Arendt fokussierte sie zudem Fragen der Selbstübersetzung.

Relevante Publikationen: